Der Immobilienmarkt in Deutschland zeigt 2024 deutliche Anzeichen der Erholung. Nach der Krise des Vorjahres, die durch stark gestiegene Zinsen und hohe Immobilienpreise ausgelöst wurde, kehrt nun eine positivere Stimmung zurück. Die Gewos-Prognose sagt voraus, dass der Umsatz mit Wohnimmobilien bis Ende des Jahres um knapp elf Prozent steigen wird. Sowohl Käufer als auch Verkäufer profitieren von einer veränderten Marktlage, doch nicht für alle ist der Weg nach vorn gleichermaßen attraktiv. Während Eigennutzer zunehmend Vorteile sehen, bleiben Kapitalanleger oft vorsichtig.
Für Menschen, die Wohnraum zur Eigennutzung suchen, bieten sich 2024 besonders günstige Bedingungen. Das Hamburger Gewos-Institut hat festgestellt, dass sich das Umfeld für diese Käufergruppe durch mehrere Faktoren deutlich verbessert hat. Die gesunkenen Immobilienpreise, die im Vergleich zu den Höchstwerten der letzten Jahre spürbar niedriger ausfallen, machen Wohneigentum erschwinglicher. Zusätzlich sind die Bauzinsen gesunken – von fast vier Prozent im Vorjahr auf aktuell 3,3 Prozent für zehnjährige Kredite. Dies schafft für viele Käufer die Möglichkeit, den Kauf eines Eigenheims oder einer Eigentumswohnung wieder ins Auge zu fassen.
Neben den gesunkenen Zinsen spielt auch die Einkommensentwicklung eine wichtige Rolle. Gewerkschaften haben im Zuge der Inflation erfolgreich hohe Tarifabschlüsse verhandelt. Dies führt dazu, dass viele Menschen 2024 über mehr verfügbares Einkommen verfügen. In Kombination mit den niedrigeren Finanzierungskosten ist der Erwerb einer Immobilie somit für viele Deutsche wieder realisierbar.
Das Gewos-Institut prognostiziert, dass der Immobilienumsatz bis Ende des Jahres auf über 172 Milliarden Euro steigen wird. Dies entspricht einem Anstieg von elf Prozent im Vergleich zu 2023, als der Umsatz noch bei rund 155,7 Milliarden Euro lag. Ebenso wird die Anzahl der Transaktionen deutlich zunehmen. Etwa 545.000 Kaufverträge werden für 2024 erwartet – ebenfalls ein Anstieg von rund elf Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Diese Entwicklung zeigt, dass sich der Markt wieder in Bewegung setzt. Besonders auffällig ist die steigende Nachfrage nach Eigenheimen, was darauf hindeutet, dass viele Menschen die aktuellen Marktbedingungen nutzen, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Trotz der gestiegenen Mieten bleibt die Investition in Immobilien für Kapitalanleger weniger attraktiv, da die Renditen im Vergleich zu sichereren Anlageformen weiterhin niedrig sind. Dies spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen von Renditeobjekten wider, die hinter der steigenden Nachfrage nach selbstgenutztem Wohneigentum zurückbleiben.
Obwohl der Immobilienmarkt insgesamt Anzeichen einer Erholung zeigt, bleibt der Wohnungsbau weiterhin in der Krise. Besonders die Verkäufe von Baugrundstücken und Neubauten gehen weiter zurück. Gewos geht davon aus, dass sich dieser negative Trend auch im restlichen Jahr fortsetzen wird. Vor allem bei Eigenheimgrundstücken und Mehrfamilienhäusern sieht das Institut wenig positive Entwicklungen. Die Umsätze in diesen Segmenten bleiben rückläufig, was langfristig auch die Verfügbarkeit von neuem Wohnraum einschränken könnte.
Auch der Neubau von Wohnungen verzeichnet kaum Fortschritte. Die hohen Baukosten und die nach wie vor relativ restriktiven Kreditvergaberichtlinien erschweren es Bauträgern, neue Projekte zu realisieren. Dies führt dazu, dass der dringend benötigte Wohnraum in vielen Städten weiterhin knapp bleibt.
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