Das Heizungsgesetz 2026 verändert den Immobilienmarkt spürbar. Wer ein Haus kaufen oder modernisieren möchte, sieht sich neuen Vorgaben und höheren Anforderungen gegenüber. Viele fragen sich, welche Heizungen künftig noch erlaubt sind und welche Kosten auf sie zukommen. Mit der richtigen Vorbereitung lassen sich Risiken vermeiden und Entscheidungen sicher treffen.

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Das Heizungsgesetz 2026 verlangt, dass neue Heizungen mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Diese Vorgabe gilt schon heute in verschiedenen Neubaugebieten und ab 2026 auch in vielen Bestandsgebäuden. Besonders relevant wird das in Großstädten, denn dort beginnt die Pflicht am ersten Juli 2026. Kleinere Gemeinden folgen, sobald ihre Wärmepläne bis 2028 fertiggestellt sind.
Betroffen sind alle Heizungen, die neu eingebaut werden müssen. Dazu zählen Gasheizungen, Ölheizungen, Kohleheizungen, Nachtspeichergeräte und ältere Biomasseanlagen. Sie dürfen nur noch eingebaut werden, wenn sie die Anforderungen erfüllen. Bestehende Anlagen dürfen weiterlaufen, solange sie repariert werden können. Ein vollständiger Ausfall führt jedoch dazu, dass ein erneuerbares System eingebaut werden muss.
Die kommunale Wärmeplanung ist ein wesentlicher Bestandteil des Heizungsgesetzes 2026. Die Wärmeplanung zeigt, welche Technik in Zukunft im jeweiligen Viertel sinnvoll und zulässig sein wird. Viele Städte wie München, Stuttgart, Bonn, Hannover und Kiel haben ihre Pläne bereits vorgelegt. Käufer erhalten damit eine zuverlässige Orientierung, ob ein Anschluss an Fernwärme vorgesehen ist oder ob das Haus unabhängig bleiben soll. Diese Information verhindert Fehlentscheidungen und erleichtert langfristige Investitionen.
Wer ein Haus kauft, übernimmt automatisch auch die Heiztechnik und damit alle Pflichten aus dem Gesetz. Eine ältere Anlage mag noch funktionieren, doch sie kann später zu einer kostspieligen Modernisierung führen. Käufer sollten daher früh prüfen, wie alt die vorhandene Heizung ist und ob sie durch das Heizungsgesetz 2026 langfristig betroffen sein könnte. Ausnahmen sind möglich, müssen aber fachlich belegt werden und greifen nicht automatisch.
Ein Blick in die kommunale Wärmeplanung ist der erste Schritt. Danach empfiehlt sich eine Energieberatung, die den Zustand der Immobilie einschätzt und zeigt, welche Technik langfristig sinnvoll ist. Käufer sollten mögliche Sanierungskosten kalkulieren und sich über Förderprogramme informieren. Im Kaufvertrag lässt sich festhalten, welche Verpflichtungen der Verkäufer übernimmt und was später auf die neuen Eigentümer zukommt.

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In Fernwärmegebieten wird der Anschluss oft zur besten Lösung. In allen anderen Regionen stehen Wärmepumpen im Fokus. Sie gelten als sichere Investition und funktionieren in vielen Altbauten, wenn die Gebäudehülle in einem akzeptablen Zustand ist. Pellet und Holzheizungen sind vor allem in ländlichen Gebieten verbreitet. Solarthermie unterstützt Warmwasser und Heizung und kann in vielen Fällen sinnvoll kombiniert werden. Hybridanlagen bleiben interessant, wenn unterschiedliche Anforderungen erfüllt werden müssen.
Auch wenn jedes Gebäude anders ist, lassen sich typische Kostenbereiche grob einordnen.
Wärmepumpen bewegen sich meist im mittleren bis höheren Investitionsrahmen. Die genaue Höhe hängt von der Dämmung, der Größe des Hauses und der Art der Anlage ab. Fernwärme kann geringe Einstiegskosten haben, doch die laufenden Gebühren hängen stark vom lokalen Versorger ab. Pelletheizungen verursachen höhere Anschaffungskosten, bieten dafür aber mehr Unabhängigkeit von fossilen Energien. Solarthermie bleibt kostengünstig in der Ergänzung und reduziert den Energieverbrauch im Alltag. Diese Orientierung hilft Käufern, Sanierungen realistisch einzuschätzen.
Das Heizungsgesetz 2026 sorgt bei vielen Hauskäufern für Unsicherheit, doch ein Blick auf die Übergangsfristen beruhigt. Funktionierende Heizungen dürfen weiter betrieben werden. Auch Reparaturen bleiben erlaubt, selbst wenn eine Anlage älter ist. Ein Austausch wird erst dann verpflichtend, wenn die Heizung endgültig ausfällt und nicht mehr repariert werden kann. Käufer sollten dennoch vorsichtig sein, denn eine alte Anlage kann mitten im Winter ausfallen und eine schnelle Investition erzwingen. Wer diese Risiken rechtzeitig einplant, trifft überlegtere Entscheidungen und vermeidet finanziellen Druck.
Trotz strenger Vorgaben schafft das Heizungsgesetz 2026 mehr Transparenz im Markt. Häuser mit moderner Heiztechnik gewinnen an Wert und senken langfristig die Betriebskosten. Käufer profitieren, wenn sie die energetische Ausstattung eines Hauses bewusst berücksichtigen. Eine Immobilie, die bereits auf erneuerbare Energien vorbereitet ist, bietet Sicherheit und vermeidet spätere Investitionen.
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