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Klimaschutzgesetze der Bundesländer

3 September
Klimaschutzgesetze der Bundesländer

Klimaschutzgesetze der Bundesländer: Was Immobilienbesitzer jetzt beachten müssen

Klimaschutzgesetze der Bundesländer gewinnen zunehmend an Bedeutung. Der Bund hat 2024 das Klimaschutzgesetz verschärft und Klimaneutralität bis 2045 als Ziel festgelegt. Doch viele Bundesländer gehen eigene Wege, setzen frühere Fristen oder verpflichten Eigentümer zu zusätzlichen Maßnahmen. Für Immobilienbesitzer heißt das: Wer eine Immobilie besitzt, baut oder saniert, muss die regionalen Vorgaben genau kennen. Damit Sie bei einem Immobilienkauf in Kassel oder einer anderen Region, genau wissen, worauf Sie sich einlassen, informiert Sie Immoperlen über den aktuellen Stand.

Klimaschutzgesetze der Bundesländer

Bundesgesetz als Basis – Länder setzen eigene Pflichten

Das Bundes-Klimaschutzgesetz schreibt bis 2030 eine Reduktion der Emissionen um 65 Prozent vor. Für den Gebäudesektor bedeutet das, mehr energetische Sanierungen, strengere Standards für Heizungen und ein deutlicher Ausbau der Photovoltaik. Die Bundesländer legen jedoch noch oben drauf, mit individuellen Klimaschutzgesetzen, die sich direkt auf Immobilien auswirken. Für Eigentümer wird damit nicht nur die Bundespolitik entscheidend, sondern auch die Landesebene.

  • Baden-Württemberg: Im August 2025 trat das novellierte Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg in Kraft. Ein zentraler Punkt ist die kommunale Wärmeplanung. Jede Kommune, egal wie klein, muss künftig eine Strategie für klimaneutrale Wärme vorlegen. Wer in Baden-Württemberg eine Immobilie besitzt, muss in den nächsten Jahren mit konkreten Vorgaben für Heizung, Sanierung und Energieversorgung rechnen.
  • Schleswig-Holstein: Das überarbeitete Energiewende- und Klimaschutzgesetz von März 2025 setzt stark auf Solarenergie. Neubauten und große Parkplätze müssen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Außerdem gilt, ab spätestens 2040 das Wärmenetze nur noch klimaneutral betrieben werden.
  • Hamburg: Hamburg geht noch weiter als andere Bundesländer. Seit 2024 gilt eine Photovoltaik-Pflicht auch bei Bestandsgebäuden. Wer sein Dach umfassend saniert, muss mindestens 30 Prozent mit Solarmodulen bestücken. Ab 2027 folgt zusätzlich die Solargründachpflicht.
  • Bayern: Bayern hat bereits 2014 ein eigenes Klimaschutzprogramm beschlossen und 2022 weiterentwickelt. Neben den landesweiten Zielen (Klimaneutralität bis 2045) liegt der Schwerpunkt auf der energetischen Sanierung staatlicher Gebäude. Auch der Aufbau natürlicher CO₂-Speicher ist ein Punkt. Für private Immobilienbesitzer bedeutet dass der Freistaat setzt zwar nicht auf scharfe neue Pflichten wie eine Solardachpflicht, aber auf einen kontinuierlichen Ausbau von Förderprogrammen.
  • Berlin: Berlin verfolgt ein besonders ambitioniertes Klimaziel und möchte bis 2030 70 Prozent Emissionen einsparen. Zentrales Instrument ist das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK 2030), das konkrete Maßnahmen in allen Sektoren vorgibt. Für Sie als Immobilienbesitzer bedeutet das vor allem strengere Vorgaben im Gebäudebereich. Dazu gehören energetische Sanierungen, effizientere Heizungen und ein massiver Ausbau der Solarenergie.
  • Niedersachsen: Niedersachsen hat seine Ambitionen zuletzt deutlich erhöht und will nicht erst 2045, sondern schon 2040 klimaneutral sein. Wer in Niedersachsen ein Haus oder ein Mietobjekt besitzt, muss sich auf strengere Sanierungspflichten und Vorgaben einstellen. Gerade bei Heizungen wird erwartet, dass Gas- und Ölsysteme schneller aus dem Markt gedrängt werden.
  • Hessen: In Hessen ist das Thema Klimaschutz bereits seit einigen Jahren recht strukturiert aufgestellt. Grundlage ist der Integrierte Klimaschutzplan Hessen 2025 (IKSP), den die Landesregierung verabschiedet hat. Der Plan enthält rund 140 Einzelmaßnahmen, die alle Bereiche betreffen. Sollten Sie also ein Haus in Kassel kaufen, dann werden Sie nicht auf harte Fakten und Pflichten stoßen, aber dank zahlreicher Förderprogramme auf Unterstützung (z.B. Hessen Solar-DachCheck)

Wie sieht es nun aber in den anderen Bundesländern aus? Das Saarland hat bisher nur einen Gesetzentwurf eingebracht. Auch in Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern sind die Vorgaben weniger konkret. Kurzfristig bedeutet das etwas mehr Spielraum für Eigentümer. Doch langfristig ist sicher, auch diese Länder werden verschärfen.

Klimaschutzgesetze der Bundesländer

Klimaschutzgesetze der Bundesländer: Was heißt das konkret für Eigentümer?

Die Klimaziele sind klar, doch ihre Umsetzung wird immer stärker auf Landesebene geregelt. Jedes Bundesland geht dabei unterschiedlich vor. Für Immobilienbesitzer wird es dadurch unübersichtlicher. Was heute noch freiwillig ist, kann morgen schon zur Pflicht werden. Drei Entwicklungen ziehen sich durch fast alle Klimaschutzgesetze der Bundesländer:

  1. Photovoltaik wird Pflicht. Neubauten, Dachsanierungen und sogar Parkplätze unterliegen immer häufiger einer Solarpflicht.
  2. Kommunale Wärmeplanung bringt klare Vorgaben. Eigentümer müssen sich darauf einstellen, dass Heizsysteme wie Gas oder Öl Schritt für Schritt verschwinden.
  3. Energetische Sanierungen sind unvermeidlich. Dämmung, Fenster, Heiztechnik,  wer in den nächsten Jahren saniert, wird höhere Standards einhalten müssen.

Wenn Sie jetzt beginnen zu sanieren, dann könnten Sie von zahlreichen Förderungen profitieren.

Die Klimaschutzgesetze der Bundesländer verändern den Immobilienmarkt spürbar. Für Eigentümer und Bauherren bedeutet das mehr Planungsaufwand, aber auch klare Chancen.

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