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Mieterstrom

29 April
Mieterstrom

Mieterstrom: Neue Aufgaben und Chancen für Immobilienverwalter

Mieterstrom gewinnt zunehmend an Bedeutung und damit verändern sich auch die Anforderungen an die Verwaltung von Immobilien. Durch neue gesetzliche Möglichkeiten und steigende Erwartungen an Klimaschutz müssen sich Immobilienverwalter intensiver mit der lokalen Stromproduktion auseinandersetzen.

Was ist Mieterstrom? Sollten Sie noch nicht mit dem Thema in Berührung gekommen sein, sollten Sie im Vorfeld wissen, was Mieterstrom ist. Es handelt sich hierbei um ein Modell der Energieversorgung, bei dem Strom aus einer Photovoltaik-Anlage direkt vor Ort produziert und an die Nutzer des Gebäudes verkauft wird. Heißt, der erzeugte Strom wird nicht erst in das Netz eingespeist.

Miterstrom

Mieterstrom neu gedacht: Mehr als nur Mietervorteile

Ursprünglich bezeichnete der Begriff „Mieterstrom“ die direkte Versorgung von Mietparteien mit Solarstrom vom eigenen Gebäudedach. Heute umfasst er weitaus mehr: Auch Eigentümer und gewerbliche Nutzer profitieren davon, selbst produzierten Strom direkt vor Ort zu verbrauchen. Dabei geht es nicht allein um günstigen Strom, sondern um einen wichtigen Schritt in Richtung klimaneutrale Energieversorgung.

Photovoltaikanlagen auf Hausdächern ermöglichen eine dezentrale, effiziente Energieversorgung, die unnötige Transporte über das öffentliche Netz vermeidet. Gerade angesichts veralteter Infrastrukturen und wachsender Nachfrage wird die lokale Stromerzeugung immer attraktiver.

Mehrere Bundesländer haben bereits eine Pflicht zur Installation von Solaranlagen bei Neubauten oder Dachsanierungen eingeführt – ein deutliches Zeichen für den politischen Willen, dezentrale Energiekonzepte voranzutreiben.

Neue Impulse durch das Solarspitzen-Gesetz 2025

Mit dem Inkrafttreten des Solarspitzen-Gesetzes am 25. Februar 2025 wird ein neuer Rahmen für die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen gesetzt. Ziel ist es, Überlastungen im öffentlichen Stromnetz durch Solarstromspitzen zu vermeiden und gleichzeitig die Eigenversorgung in Gebäuden zu stärken.

Für Mieterstromprojekte ergeben sich daraus wichtige Chancen. Die Nutzung von Batteriespeichern wird deutlich attraktiver, da sie überschüssigen Solarstrom lokal puffern und so die Eigenverbrauchsquote erhöhen können. Gleichzeitig fördert die gesetzlich angestrebte intelligente Vernetzung und Digitalisierung eine bessere Integration dezentraler Stromerzeugung in die gesamte Energielandschaft. Mieterstrommodelle können dadurch nicht nur wirtschaftlicher betrieben, sondern auch ein wichtiger Baustein für die Netzstabilität der Zukunft werden.

Mieterstrom

Betreiber haben die Wahl: Einspeisung oder Eigenverbrauch

Nach der Installation einer Photovoltaikanlage stehen Eigentümern grundsätzlich zwei Wege offen, wie sie mit dem erzeugten Strom umgehen möchten. Die klassische Möglichkeit besteht darin, den gesamten Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen. Dafür erhält der Betreiber eine Einspeisevergütung, deren Höhe jedoch in den vergangenen Jahren deutlich gesunken ist und wirtschaftlich immer weniger attraktiv erscheint.

Deutlich lukrativer, aber auch anspruchsvoller, ist die direkte Versorgung der Gebäudenutzer, also der Mieter oder selbstnutzenden Eigentümer, mit dem vor Ort produzierten Strom. Dieses Modell, bekannt als Mieterstrom, erlaubt es dem Betreiber, den Strom zu einem günstigeren Preis als beim normalen Netzbezug anzubieten und dennoch höhere Erlöse als bei der Netzeinspeisung zu erzielen.

Allerdings geht diese Direktversorgung mit konkreten Verpflichtungen einher. Der Betreiber wird rechtlich gesehen zum Energieversorger und muss eine kontinuierliche Stromlieferung gewährleisten, auch an sonnenarmen Tagen oder bei technischen Störungen. Kurzfristig können Batteriespeicher dabei helfen, Erzeugungsschwankungen auszugleichen, doch sie sind keine vollständige Lösung für die Versorgungssicherheit. Mieterstromprojekte erfordern daher ein gutes Konzept, zuverlässige Technik und klare rechtliche Strukturen, um wirtschaftlich und praktisch tragfähig zu sein.

Mieterstrom bietet große Potenziale

Trotz aller rechtlichen, technischen und organisatorischen Herausforderungen bietet Mieterstrom erhebliche Vorteile: sinkende Energiekosten, mehr Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.

Verwalter, die sich frühzeitig mit dem Thema beschäftigen und gezielt auf qualifizierte Partner setzen, können Mieterstrommodelle erfolgreich umsetzen und gleichzeitig die Attraktivität ihrer Immobilien langfristig steigern.

 

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