Photovoltaik auf Gewerbeimmobilien hat sich in den letzten Jahren von einem Nischenthema zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor für Eigentümer und Investoren entwickelt. Ende 2024 waren in Deutschland rund 29 Gigawattpeak Photovoltaik auf Gewerbedächern installiert. Das entsprach knapp ein Drittel der gesamten PV-Leistung. Die Zahlen zeigen deutlich, Gewerbedächer sind längst nicht mehr ungenutztes Potenzial, sondern ein bedeutender Teil der Energiewende.
Für Eigentümer und Projektentwickler sind die Vorteile offensichtlich. Eine Photovoltaikanlage auf dem Gewerbedach senkt langfristig die Betriebskosten, stabilisiert die Energieversorgung und verbessert die ESG-Bilanz. Zeitgleich steigert eine solche Sanierung den Wert der Immobilie. Gesetzliche Vorgaben erhöhen zusätzlich den Druck auf Unternehmen. Photovoltaik auf Gewerbeimmobilien ist nicht länger freiwillig, denn sie ist vielerorts Pflicht.
Die politische Richtung ist eindeutig, Photovoltaik auf Gewerbedächern wird vom Nice-to-have zur Pflicht. Fast alle Bundesländer haben Gesetze beschlossen, die Neubauten oder Dachsanierungen von Nichtwohngebäuden mit Solaranlagen ausstatten müssen.
Für Sie als Unternehmen bedeutete das konkret, dass Sie vor Projektstart die Vorgaben prüfen müssen. Denn selbst wenn das Land noch keine Pflicht verankert hat, können Städte und Gemeinden eigene Vorgaben durchsetzen.
Die Planung einer Photovoltaikanlage auf dem Gewerbedach hängt stark davon ab, ob es sich um einen Neubau oder eine Bestandsimmobilie handelt.
Im Neubau ist die Integration vergleichsweise einfach. Tragwerke, Leitungsführungen und Netzanschlüsse können von Beginn an so geplant werden, dass die PV-Anlage optimal eingebunden ist. Die Statik lässt sich anpassen, und die Dachform wird auf eine maximale Nutzung der Dachfläche ausgelegt. Für Sie bedeutet das Planungssicherheit und geringere Anpassungskosten.
Handelt es sich um ein Bestandsgebäude sieht die Situation anders aus. Viele Dächer sind nicht für zusätzliche Lasten ausgelegt. Module, Gestelle und Wartungswege können schnell 40 Kilogramm pro Quadratmeter wiegen. Daher ist eine detaillierte statische Prüfung Pflicht.
Ergibt diese, dass Ihr Gebäude ausreichende Reserven besitzt, lassen sich ballastierte Systeme einsetzen. Diese lassen sich schnell montieren, ohne bohren zu müssen und mit geringem Risiko für die Dachhaut. Sind die Reserven nicht vorhanden, kommen verschraubte Leichtgestelle zum Einsatz.
Tipp: Klären Sie frühzeitig mit dem Netzbetreiber, ob Ihr Standort genug Kapazität hat. Oft vermeiden Batteriespeicher oder Einspeisemanagement teure Verzögerungen und steigern zusätzlich den Eigenverbrauch.
Die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage auf Gewerbeimmobilien hängt nicht nur von der Dachfläche oder den Installationskosten ab. Entscheidend ist, wie der erzeugte Strom genutzt wird und welches Geschäftsmodell dahintersteht.
Welches Modell für Sie sinnvoll ist, hängt von Verbrauchsprofil, Risikobereitschaft und Kapital ab. Haben Sie dazu Fragen, dann sollten Sie sich frühzeitig einen Berater suchen.
Tipp für die Förderung: Die Förderlandschaft für Solarstrom auf Gewerbeimmobilien ist vielfältig. Zentral ist das KfW-Programm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“. Es bietet Kredite bis zu 50 Millionen Euro, oft zu Zinssätzen deutlich unter Marktniveau. Daneben gibt es Landesprogramme wie „Solarplus“ in Berlin oder kommunale Zuschüsse für Speicher und Machbarkeitsstudien.
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