Balkonkraftwerke sind vor allem bei Mietern in aller Munde. Seit Mitte Mai 2024 sind die Bedingungen für den Betrieb von Balkonkraftwerken, auch Steckersolargeräte genannt, erheblich vereinfacht worden. Was den Boom rund um diese Neuerungen noch einmal maximiert. Das Solarpaket I hat diese Veränderungen ermöglicht und trat weitgehend in Kraft. Geomap hat sich die Mühe gemacht, zu analysieren, welche Standorte in Deutschland besonders von diesen Minisolaranlagen profitieren können.
Balkonkraftwerke sind eigentlich ziemlich simple und dennoch geniale kleine Solaranlagen. Sie ermöglichen es eben auch Mietern und Wohnungseigentümern ihren eigenen Solarstrom zu erzeugen. Diese Anlagen bestehen in der Regel aus ein oder zwei Solarmodulen, die man ganz einfach an den Balkon oder die Terrasse montieren kann. Sie werden dann über eine Steckverbindung in das Stromnetz der Wohnung eingespeist. So kann man wirklich ohne großen Aufwand die eigenen Energiekosten senken und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun. Praktisch ist, dass nicht nur Mieter diese Option nutzen können, sondern eben auch Hausbesitzer, die eventuell keine Anlage auf dem Dach wollen oder installieren können.
Balkonkraftwerke lohnen sich besonders in Regionen mit viel Sonnenschein, also hoher Globalstrahlung, und vielen Wohnungen mit Balkonen oder Terrassen. Ideal sind sie für Haushalte, die einen Teil ihres Stromverbrauchs mit Solarenergie decken möchten. Richtig lohnend werden Balkonkraftwerke, wenn der produzierte Strom direkt verbraucht wird, weil man dadurch den Bezug von teurerem Netzstrom reduziert. Doch welche Regionen profitieren nun wirklich von diesen Minisolaranlagen?
Bayern erweist sich wirklich als Spitzenreiter bei der Eignung für Balkonkraftwerke. Laut Geomap sind alle Top-10-Standorte in Bayern zu finden, wobei der Landkreis Ebersberg die Liste anführt. Hier haben beeindruckende 83,5 Prozent der Mietwohnungsanzeigen einen Balkon oder eine Terrasse. Mit einer Globalstrahlung von 1247,7 Kilowattstunden pro Quadratmeter im vergangenen Jahr ist Ebersberg somit ideal für die Installation von Balkonkraftwerken.
Auch die Landkreise München und Starnberg schneiden hervorragend ab. In München verfügten 82,2 Prozent der Mietwohnungen über einen Balkon oder eine Terrasse, in Starnberg waren es 82,5 Prozent. Besonders bemerkenswert ist der Zuwachs in Chemnitz, Sachsen, wo der Anteil der Wohnungen mit Balkon um 12,8 Prozent gestiegen ist und jetzt bei 68,5 Prozent liegt.
Unter den größten deutschen Städten zeichnen sich München und Leipzig als besonders geeignet für Balkonkraftwerke aus. München glänzt mit einer hohen Globalstrahlung von 1259,1 Kilowattstunden pro Quadratmeter und einem Anteil von 72 Prozent der Wohnungen mit Balkon oder Terrasse. Dieser Anteil ist sogar noch um 1,7 Prozent gegenüber 2022 gestiegen.
Leipzig hat ebenfalls gute Voraussetzungen: Die Stadt weist eine Globalstrahlung von 1153,6 Kilowattstunden pro Quadratmeter auf, und der Anteil der Balkonwohnungen stieg von 61,5 Prozent im Jahr 2022 auf 64,4 Prozent im vergangenen Jahr. In Hamburg und Düsseldorf sind mehr als zwei Drittel der Mietwohnungen mit Balkonen oder Terrassen ausgestattet, während Berlin mit nur 56,3 Prozent den niedrigsten Wert unter den Großstädten verzeichnet. Hier ist der Anteil sogar um 4,1 Prozentpunkte gesunken.
Am unteren Ende des Rankings befindet sich Wilhelmshaven in Niedersachsen, wo nur 43,6 Prozent der Wohnungen mit Balkonen ausgestattet sind, was einen Rückgang um 4,9 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Auch die thüringischen Landkreise Saale-Orla-Kreis und Greiz schneiden schlecht ab, mit nur 44 Prozent Balkonwohnungen.
Die Untersuchung von Geomap zeigt, dass besonders in Bayern die Bedingungen für Balkonkraftwerke optimal sind. Hier gibt es nicht nur eine hohe Globalstrahlung, sondern auch viele Wohnungen mit Balkonen oder Terrassen. Diese Kombination macht die Installation von Balkonkraftwerken besonders attraktiv.
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