Der Immobilienmarkt in Deutschland hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Eine aktuelle Analyse des Postbank Wohnatlas 2024, erstellt durch das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI), zeigt, dass der Eigentumswohnungskauf in vielen deutschen Regionen wieder erschwinglicher geworden ist. Die Kombination aus gesunkenen Kaufpreisen und gestiegenen Einkommen führt dazu, dass Durchschnittsverdiener in vielen Gebieten weniger ihres Einkommens für die Finanzierung einer Wohnung aufwenden müssen. Das führt dazu, dass auch die Nachfrage nach Eigentum steigt.
Laut der Studie ist der Anteil der Summe von Zins und Tilgung (Annuität) im Jahr 2023 im bundesweiten Durchschnitt um 5,1 Prozentpunkte auf 19,4 Prozent gesunken. Dieser Rückgang zeigt, dass sich die Belastung für Wohnungskäufer erheblich verringert hat. In 331 der 400 untersuchten Städte und Landkreise lag die Einkommensbelastung unter der Schwelle von 25 Prozent. Dies liegt deutlich unter der oft empfohlenen 30-Prozent-Grenze für Wohnkosten. Damit haben Wohnungskäufer die Gelegenheit für geringere Kosten eine Wohnung zu finanzieren. Der gesenkte EZB-Leitzins bietet Käufern einen weiteren Vorteil.
Der Postbank Wohnatlas ist eine jährlich erscheinende Studienreihe, die den deutschen Immobilienmarkt detailliert analysiert. Für die aktuelle Studie wurden die Preisentwicklungen in 400 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten untersucht.
Wer sich nicht für ein Einfamilienhaus entscheiden möchte, der kann mit dem Wohnungskauf ebenso sein Eigentum sichern. Besonders attraktiv ist der Wohnungskauf in bestimmten Regionen. Im thüringischen Landkreis Greiz zahlten Käufer im vergangenen Jahr nur 7,9 Prozent ihres Haushaltseinkommens für eine Eigentumswohnung. Auch im sächsischen Vogtlandkreis (acht Prozent) und im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster (8,4 Prozent) war der Anteil des Einkommens, der für die Finanzierung einer Wohnung aufgewendet werden musste, vergleichsweise niedrig.
Über die Hälfte der deutschen Haushalte lebte 2023 in Regionen, in denen weniger als 20 Prozent des Haushaltseinkommens für die Finanzierung einer Eigentumswohnung benötigt wurden. Dies zeigt eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr, als noch 144 Regionen Einkommensbelastungen von über 25 Prozent aufwiesen.
Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es immer noch Regionen, in denen der Wohnungskauf eine erhebliche finanzielle Belastung darstellt. Spitzenreiter ist hier der Landkreis Nordfriesland, zu dem auch die Inseln Sylt, Amrum und Föhr gehören. Dort mussten Käufer durchschnittlich 59,8 Prozent ihres Haushaltseinkommens für eine Eigentumswohnung aufwenden. Auch in der bayerischen Landeshauptstadt München (46,7 Prozent), Berlin (46,4 Prozent) und Hamburg (41,5 Prozent) liegt die Belastung weiterhin hoch. Wer sich also für den Kauf einer Eigentumswohnung entscheiden möchte, der sollte sich intensiver mit den kostengünstigen Regionen befassen. Vor allem wenn der Kauf als Investition dienen soll und eventuell ein Mietobjekt wird.
Insgesamt zeigt der Postbank Wohnatlas 2024, dass der Kauf einer Eigentumswohnung in vielen deutschen Regionen wieder erschwinglicher geworden ist. Die gesunkenen Kaufpreise und gestiegenen Einkommen bieten vor allem Durchschnittsverdienern eine bessere Möglichkeit, in Wohneigentum zu investieren. Trotz der positiven Entwicklungen in vielen Regionen bleibt die finanzielle Belastung in einigen Großstädten und Ferienregionen hoch.
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