Die Energieeffizienz von Wohngebäuden ist längst nicht mehr nur ein „nice to have“. Sie wirkt sich direkt auf Ihre laufenden Kosten aus, beeinflusst den Wert der Immobilie und kann in den nächsten Jahren sogar darüber entscheiden, ob eine Sanierung verpflichtend wird. Eine aktuelle Analyse von Geomap zeigt: Zwischen den deutschen Städten gibt es teils enorme Unterschiede, und wer jetzt kaufen möchte, sollte das Thema keinesfalls unterschätzen.
Wie sieht der Vergleich zwischen Ost und West in Deutschland aus, wenn es um die Energieeffizienz von Wohngebäuden geht? Wer einen Blick auf die Zahlen wirft, erkennt schnell ein deutliches Gefälle. Unter den größten deutschen Metropolen liegt Leipzig klar vorn. Nur 16 Prozent der Immobilien in Leipzig haben eine schlechte Energieeffizienz und fallen in die Klassen E bis H. Zum Vergleich, in Düsseldorf sind es satte 45 Prozent und in Hamburg 44 Prozent.
Noch drastischer wird es, wenn man kleinere Städte betrachtet. Wilhelmshaven landet mit 84 Prozent ineffizienter Gebäude auf dem letzten Platz. Dicht gefolgt von Emden mit 72 Prozent. Hier wird deutlich, die Ausgangslage für Käufer ist je nach Region völlig unterschiedlich.
Vielleicht fragen Sie sich, was die Einstufung genau bedeutet. Die Energieeffizienz von Wohngebäuden wird in Klassen von A+ (sehr effizient) bis H (sehr hoher Verbrauch) unterteilt. Je besser die Klasse, desto weniger Energie benötigt das Gebäude und desto niedriger fallen in der Regel auch die Heizkosten aus. Informieren Sie sich gerne bei uns zum Thema Heizungstausch 2025.
Für Käufer ist die Energieeffizienz weit mehr als eine Nebensache. Eine Immobilie mit schlechter Einstufung kann nicht nur höhere Nebenkosten verursachen, sondern auch mittelfristig umfangreiche Modernisierungen nötig machen. Und genau diese können ins Geld gehen. Deshalb lohnt es sich, den Energieausweis schon vor der Besichtigung genau anzusehen.
Deutschland hat sich vorgenommen, bis 2045 klimaneutral zu sein. Der Gebäudesektor hinkt diesem Ziel allerdings noch deutlich hinterher. Schon heute schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) bestimmte Mindeststandards vor. Doch die EU plant, hier noch strenger zu werden: Bis 2030 sollen alle Wohngebäude mindestens die Effizienzklasse E erreichen, bis 2033 sogar Klasse D.
Für Sie als Käufer bedeutet das: Wer ein Haus oder eine Wohnung mit einer schlechteren Einstufung erwirbt, muss mit Sanierungspflichten rechnen. Diese können entweder durch staatliche Vorgaben oder schlicht durchsteigende Energiekosten schnell an Bedeutung gewinnen.
Die Geomap-Zahlen machen deutlich, wie stark die Situation von Stadt zu Stadt variiert. Während manche Großstädte bereits einen guten energetischen Gebäudebestand haben, stehen andere noch vor großen Herausforderungen. Wer hier investieren will, sollte den Standort deshalb nicht nur nach Lage und Preis beurteilen, sondern unbedingt auch die Energieeffizienz im Blick behalten.
Diese Unterschiede sind kein Zufall. Städte wie Leipzig haben in den letzten Jahrzehnten stark in die Sanierung des Altbestands investiert. Dagegen kämpfen westdeutsche Städte wie Düsseldorf, Hamburg oder Köln mit dichter Bebauung und einem hohen Anteil älterer Häuser. Berlin wiederum hat einen enormen Bestand unsanierter Mehrfamilienhäuser, die oft aus der Vorkriegszeit stammen.
Wer heute kauft, sollte die Energieeffizienz nicht als Randthema abtun. Sie hat direkten Einfluss auf den Kaufpreis, auf mögliche Förderungen und natürlich auf die laufenden Kosten. Vor allem aber kann sie darüber entscheiden, ob und wann eine größere Sanierung ansteht.
Unser Tipp: Prüfen Sie den Energieausweis gründlich, vergleichen Sie Objekte nicht nur nach Lage und Größe, sondern auch nach Effizienzklasse. Wenn Sie sich für ein weniger effizientes Gebäude entscheiden, kalkulieren Sie die Modernisierungskosten von Anfang an mit ein. Sie suchen nach einer Immobilie mit Energieausweis? Dann kontaktieren Sie unsere Makler. Wir führen ein breites Portfolio und finden für jeden Käufer die passende Immobilie.
Weitere aktuelle Beiträge
Geplante Entlastung bei Energiepreisen: Was die Abschaffung der Gasspeicherumlage bedeutet Die Bundesregierung hat am 6. August 2025 einen Beschluss gefasst, der für viele Haushalte und Unternehmen in Deutschland spürbare finanzielle Entlastung bringen soll. Die Abschaffung der Gasspeicherumlage ist beschlossen und soll ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten. Dieser Schritt ist Teil eines größeren […]
Kürzungen der BEG-Fördermittel – was das für die energetische Sanierung bedeutet Wird die Sanierung Ihres Hauses bald zu einer teuren Angelegenheit? Immer mehr Bürgerinnen und Bürger denken über den Kauf eines Eigenheims nach oder planen, ihr bestehendes Haus energetisch zu sanieren. Doch genau hier könnte es jetzt zu Problemen kommen. Denn die Bundesregierung sieht im […]