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Energieeffizienz von Wohngebäuden

10 August
Energieeffizienz von Wohngebäuden

Städte-Check: Energieeffizienz von Wohngebäuden – Wo Käufer genau hinschauen sollten

Die Energieeffizienz von Wohngebäuden ist längst nicht mehr nur ein „nice to have“. Sie wirkt sich direkt auf Ihre laufenden Kosten aus, beeinflusst den Wert der Immobilie und kann in den nächsten Jahren sogar darüber entscheiden, ob eine Sanierung verpflichtend wird. Eine aktuelle Analyse von Geomap zeigt: Zwischen den deutschen Städten gibt es teils enorme Unterschiede, und wer jetzt kaufen möchte, sollte das Thema keinesfalls unterschätzen.

Städte-Check: Energieeffizienz von Wohngebäuden

 

Energieeffizienz von Wohngebäuden: Große Unterschiede zwischen Ost und West

Wie sieht der Vergleich zwischen Ost und West in Deutschland aus, wenn es um die Energieeffizienz von Wohngebäuden geht? Wer einen Blick auf die Zahlen wirft, erkennt schnell ein deutliches Gefälle. Unter den größten deutschen Metropolen liegt Leipzig klar vorn. Nur 16 Prozent der Immobilien in Leipzig haben eine schlechte Energieeffizienz und fallen in die Klassen E bis H. Zum Vergleich, in Düsseldorf sind es satte 45 Prozent und in Hamburg 44 Prozent.

Noch drastischer wird es, wenn man kleinere Städte betrachtet. Wilhelmshaven landet mit 84 Prozent ineffizienter Gebäude auf dem letzten Platz. Dicht gefolgt von Emden mit 72 Prozent. Hier wird deutlich, die Ausgangslage für Käufer ist je nach Region völlig unterschiedlich.

Energieeffizienz von Wohngebäuden – was steckt dahinter?

Vielleicht fragen Sie sich, was die Einstufung genau bedeutet. Die Energieeffizienz von Wohngebäuden wird in Klassen von A+ (sehr effizient) bis H (sehr hoher Verbrauch) unterteilt. Je besser die Klasse, desto weniger Energie benötigt das Gebäude  und desto niedriger fallen in der Regel auch die Heizkosten aus. Informieren Sie sich gerne bei uns zum Thema Heizungstausch 2025.

Für Käufer ist die Energieeffizienz weit mehr als eine Nebensache. Eine Immobilie mit schlechter Einstufung kann nicht nur höhere Nebenkosten verursachen, sondern auch mittelfristig umfangreiche Modernisierungen nötig machen. Und genau diese können ins Geld gehen. Deshalb lohnt es sich, den Energieausweis schon vor der Besichtigung genau anzusehen.

Städte-Check: Energieeffizienz von Wohngebäuden

EU- und Bundesvorgaben: Warum der Sanierungsdruck wächst

Deutschland hat sich vorgenommen, bis 2045 klimaneutral zu sein. Der Gebäudesektor hinkt diesem Ziel allerdings noch deutlich hinterher. Schon heute schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) bestimmte Mindeststandards vor. Doch die EU plant, hier noch strenger zu werden: Bis 2030 sollen alle Wohngebäude mindestens die Effizienzklasse E erreichen, bis 2033 sogar Klasse D.

Für Sie als Käufer bedeutet das: Wer ein Haus oder eine Wohnung mit einer schlechteren Einstufung erwirbt, muss mit Sanierungspflichten rechnen. Diese können entweder durch staatliche Vorgaben oder schlicht durchsteigende Energiekosten schnell an Bedeutung gewinnen.

Blick in die Metropolen – so unterschiedlich ist die Lage

Die Geomap-Zahlen machen deutlich, wie stark die Situation von Stadt zu Stadt variiert. Während manche Großstädte bereits einen guten energetischen Gebäudebestand haben, stehen andere noch vor großen Herausforderungen. Wer hier investieren will, sollte den Standort deshalb nicht nur nach Lage und Preis beurteilen, sondern unbedingt auch die Energieeffizienz im Blick behalten.

  • Leipzig: In Leipzig ist der energetische Zustand vergleichsweise gut. Nur 16 % der angebotenen Immobilien haben eine schlechte Einstufung (E bis H). Gleichzeitig gibt es einen hohen Anteil sehr effizienter Gebäude: 20 % liegen in den Top-Klassen A+ bis B.
  • Düsseldorf und Hamburg: In beiden Städten sieht es deutlich schlechter aus. Rund 45 % der Immobilien fallen in die Klassen E bis H. Besonders Düsseldorf sticht negativ hervor: Nur 13 % erreichen hier die Top-Klassen. In Hamburg sind es immerhin 18 %.
  • Berlin: Die Hauptstadt liegt im Mittelfeld. Etwa ein Drittel (33 %) der Angebote hat eine schlechte Einstufung. Viele dieser Gebäude sind unsanierte Altbauten. Nur 4 % erreichen die Spitzenklassen A+ oder A – der niedrigste Wert unter allen untersuchten Metropolen.
  • Köln und Stuttgart: Beide Städte haben mit 41 % einen hohen Anteil an Gebäuden mit niedriger Energieeffizienz. Der Schwerpunkt liegt bei den mittleren Klassen, besonders bei D. Nur ein kleiner Teil der Immobilien erreicht die besten Kategorien.
  • München und Frankfurt: Hier ist die Lage etwas besser. München kommt auf 26 %, Frankfurt auf 25 % in den Top-Klassen A+ bis B. Trotzdem gibt es in beiden Städten viele Objekte mit Klasse D, was mittelfristig auf Modernisierungsbedarf hinweist.

Diese Unterschiede sind kein Zufall. Städte wie Leipzig haben in den letzten Jahrzehnten stark in die Sanierung des Altbestands investiert. Dagegen kämpfen westdeutsche Städte wie Düsseldorf, Hamburg oder Köln mit dichter Bebauung und einem hohen Anteil älterer Häuser. Berlin wiederum hat einen enormen Bestand unsanierter Mehrfamilienhäuser, die oft aus der Vorkriegszeit stammen.

Was bedeutete diese Entwicklung für Sie als Käufer

Wer heute kauft, sollte die Energieeffizienz nicht als Randthema abtun. Sie hat direkten Einfluss auf den Kaufpreis, auf mögliche Förderungen und natürlich auf die laufenden Kosten. Vor allem aber kann sie darüber entscheiden, ob und wann eine größere Sanierung ansteht.

Unser Tipp: Prüfen Sie den Energieausweis gründlich, vergleichen Sie Objekte nicht nur nach Lage und Größe, sondern auch nach Effizienzklasse. Wenn Sie sich für ein weniger effizientes Gebäude entscheiden, kalkulieren Sie die Modernisierungskosten von Anfang an mit ein. Sie suchen nach einer Immobilie mit Energieausweis? Dann kontaktieren Sie unsere Makler. Wir führen ein breites Portfolio und finden für jeden Käufer die passende Immobilie.

 

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