Förderung von Energieberatungen gestoppt

Immobilienbesitzer in Deutschland sind verwundert und zugleich fassungslos. Grund dafür ist die unerwartete Wendung im Bereich Förderung von Energieberatungen. Wer sich aktuell beraten lassen möchte, um sein Haus energetisch zu sanieren, muss selbst in die Tasche greifen, statt sich vom Staat fördern lassen zu können. Ein enormer Schock für viele Hausbesitzer! Als Grund für diesen Wandel benannte man Budgetengpässe. Doch was heißt das nun für Immobilienbesitzer? Wir haben uns die Lage etwas genauer angesehen.

Förderung von Energieberatungen – was genau wurde unterstützt?

Wer die Förderung von Energieberatungen nutzen wollte, erhielt ein großes Paket an Leistungen, welche darauf abzielten, dass Hauseigentümern die energetische Sanierung erleichtert wurde.  Ein Nutzen für den Bürger und den Klimaschutz. Doch was für Leistungen waren in der Förderung enthalten:

• Energieberatung für Wohngebäude: Wer ein Wohngebäude sanieren will und dafür eine Beratung benötigt, konnte sich diese vom Bundesministerium für Wirtschaft mit bis zu 1.700 Euro fördern lassen.
• Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP): Hierbei handelt es sich um ein ganzheitliches Konzept für die energetische Sanierung. Angesprochen wurden vor allem Besitzer von Wohngebäuden, die eine Förderung in höhe von bis zu 1.700 Euro erhalten konnten.
• Beratung zu Fördermitteln und deren Beantragung: Fördermöglichkeiten und Beantragungen für eine spätere Sanierung konnten ebenfalls von Energieberater vorgenommen werden. Auch hier sah man Unterstützung vor.

Nach den neusten Entwicklungen innerhalb der Sanierungsbranche fallen diese Förderungen nun erst einmal weg.

Förderungen nur vorrübergehend gestoppt?

Die Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), welche für die Förderungen verantwortlich war, hat diese vorübergehend ausgesetzt. Die Information dazu erhielten die Energieberater per E-Mail. Eine offene Kommunikation seitens der Regierung ist nicht vorgesehen und auch die Bafa gibt keine Stellungnahme zu den Gründen. Verweisen wird in diesem Fall auf das Bundeswirtschaftsministerium. Wie geht es nun für Immobilienbesitzer und auch Energieberater weiter?

Fakt ist: Bisher zugesagte Fördermittel werden nicht gestoppt. Jedoch sehen die Aussichten für zukünftige Unterstützungen ungewiss aus. Die Bafa versucht natürlich zu Beschwichtigen und teilte den Energieberatern mit, dass so bald neue Fördermittel freigegeben werden dürfen, dies auch erfolgt. Laut Bundesfinanzministerium (BMF) wird es nur schrittweise neue Förderzusagen geben.

Für Hausbesitzer zeigt sich in diesen Tagen aber noch ein vollkommen anders Problem. Denn viele Bundesförderprogramme für energetische Sanierungen sind eng mit der Arbeit von Energieberatern verbunden. Ohne eine umfassende Beratung erhalten Hausbesitzer in der Regel keine Fördermittel. Somit ist der Stopp des Förderprogramms ein zweischneidiges Schwert, welches Energieberater und Hausbesitzer trifft. Hausbesitzer zweifeln nun also zu recht an dem Förderprogramm der Regierung, was zur Folge haben kann, dass immer mehr energetische Sanierungen verschoben werden oder gar nicht mehr stattfinden. Dabei ist die Sanierungsquote bei Bestandsimmobilien generell sehr gering. Und ursprünglich war davon auszugehen, dass diese Quote steigt, sobald eine geeignete Förderung vorliegt.

Auch für Energieberater hat diese Neuigkeit einen bitteren Beigeschmack. Denn für sie sind es auch finanzielle Einbußen, welche aktuell entstehen. Wann es genau neue Fördersummen gibt, ist nicht bekannt. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Lage beim Förderchaos noch gestaltet.