Der Gebäudesektor steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Mit neuen Fördermitteln und Forschungsprogrammen unterstützt der Staat gezielt Projekte, die das nachhaltige Bauen in Deutschland voranbringen sollen. Ziel ist es, den Gebäudebestand langfristig klimaneutral, ressourcenschonend und wirtschaftlich tragfähig zu gestalten. Für Eigentümer, Investoren und Bestandshalter eröffnen sich dadurch neue Perspektiven.

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Etwa 40 Prozent aller CO₂-Emissionen in Deutschland entstehen durch die Herstellung von Baustoffen wie Zement, Stahl oder Glas sowie durch den Betrieb von Gebäuden. Gleichzeitig verursacht der Abriss alter Immobilien große Mengen sogenannter „grauer Energie“, also Energie, die bereits in Materialien und Bauprozessen steckt.
Um diese Bilanz zu verbessern, hat der Bundestag das Forschungszentrum „LAB – Living Art of Building“ mit insgesamt 68,5 Millionen Euro bis 2028 ausgestattet. Das Zentrum soll an mehreren Standorten in Deutschland Wissen und Technologien entwickeln, die das nachhaltige Bauen im Alltag der Branche verankern. Rund 1.250 Forschende arbeiten dort an Konzepten für ressourcenschonende Materialien, Kreislaufwirtschaft und energieeffiziente Bauweisen.
Der Initiator, Professor Manfred Curbach von der TU Dresden, hatte bereits 2022 mit dem Projekt „Lausitz Art of Building“ den Grundstein gelegt. Nun wird das Vorhaben bundesweit ausgebaut. Noch 2025 sollen Bund und Länder die Eckpunkte für die gemeinsame Forschungsstruktur unterzeichnen.
Parallel dazu läuft das Projekt „Long-Lasting Real Estate (LoLaRE)“ der TU Dresden unter Leitung von Professor Jens Otto, das untersucht, wie Gebäude künftig länger genutzt und flexibler angepasst werden können. Denn der bisher häufige Weg, Abriss und Neubau, ist weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll.
„Ein entscheidender Aspekt für die Langlebigkeit von Gebäuden ist ihre Anpassungsfähigkeit an neue Anforderungen“, sagt Projektleiterin Charlotte Dorn. Tragende Strukturen, Geschosshöhen, Lastreserven und Erschließungssysteme bestimmen, ob ein Gebäude in Zukunft umgenutzt werden kann.
So lassen sich etwa Bürogebäude zu Wohnungen, Handelsflächen zu Co-Working-Bereichen oder leerstehende Immobilien zu sozialen Einrichtungen umwandeln, ohne Abriss. Das spart Energie, Ressourcen und Kosten.

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Ein zentrales Ergebnis der Forschung: Eigentümerinnen und Eigentümer haben den größten Einfluss darauf, wie nachhaltig mit Bestandsgebäuden umgegangen wird. Ihre Entscheidungen über Sanierung, Umnutzung oder Rückbau bestimmen maßgeblich die ökologische Bilanz des Gebäudebestands.
Laut dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) müssen rechtliche, wirtschaftliche und technische Faktoren künftig stärker zusammengedacht werden. Nachhaltigkeit wird so zu einem wichtigen Entscheidungskriterium, nicht nur aus Umweltgründen, sondern auch, weil langlebige Gebäude langfristig rentabler sind.
Was Eigentümer jetzt beachten sollten:
Ökonomisch und ökologisch sinnvoll
Nachhaltiges Bauen ist längst kein Zukunftsthema mehr, es wird zum Standard in der Immobilienwirtschaft. Längere Nutzungsdauern senken Lebenszykluskosten, steigern den Immobilienwert und tragen zur CO₂-Reduktion bei.
Mit den neuen Fördermitteln und Forschungsprojekten wird der Weg für eine echte Bauwende geebnet. Das Ziel: Weg von der linearen Bauweise, also „bauen, nutzen, abreißen“, hin zu einem Kreislaufprinzip, bei dem Materialien, Energie und Flächen erhalten bleiben.
Für Eigentümer und Investoren ist das eine Chance, sich frühzeitig auf die kommenden Anforderungen einzustellen. Nachhaltig geplante und genutzte Gebäude werden nicht nur regulatorisch bevorzugt, sondern auch wirtschaftlich immer attraktiver.
Wer nachhaltig denkt, muss nicht unbedingt neu bauen. Auch der Kauf einer Bestandsimmobilie ist ein wichtiger Beitrag zu Ressourcenschonung und Klimaschutz. Schließlich wird beim Erhalt und der Weiterentwicklung bestehender Gebäude deutlich weniger Energie und Material verbraucht als beim Neubau.
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