Wird die Sanierung Ihres Hauses bald zu einer teuren Angelegenheit? Immer mehr Bürgerinnen und Bürger denken über den Kauf eines Eigenheims nach oder planen, ihr bestehendes Haus energetisch zu sanieren. Doch genau hier könnte es jetzt zu Problemen kommen. Denn die Bundesregierung sieht im neuen Haushaltsentwurf eine Kürzung der BEG-Fördermittel vor. Konkret bedeutet das, dass die Fördermittel für die energetische Sanierung von Gebäuden um über 3 Milliarden Euro gekürzt werden sollen. Statt 15,3 Milliarden Euro wie in diesem Jahr stehen für 2026 nur noch 12,1 Milliarden Euro im Klima- und Transformationsfonds bereit.
Welche Auswirkungen kann dieses Vorhaben haben und was bedeutet das für Sie als Immobilienbesitzer?
Sollten Sie gerade über einen Hauskauf nachdenken, dann wird das Thema energetische Sanierung Sie interessieren. Mit einer energetischen Sanierung können Sie Energie sparen und die Kosten senken. Durch Dämmungen, neue Fenster oder moderne Heiztechnik sinkt der Energieverbrauch deutlich. Zeitgleich steigt der Wert der Immobilien, sofern diese eine gute Energieeffizienz aufweisen.
Als Hausbesitzer sind auch Sie in der Sanierungspflicht. Denn die Regelungen zur energetischen Sanierung werden zunehmend verschärft. Der Grund: Rund 40 % Energieverbrauch und 36 % der CO₂-Emissionen in der EU stammen aus dem Gebäudesektor. Um dieser Entwicklung gegenzusteuern und die Klimaschutzziele zu erreichen, verschärft die EU regelmäßig die Regelungen zur Sanierung.
Bisher gab es für diese Sanierungsvorhaben staatliche Fördermittel und Kredite für energieeffizientes Bauen und Sanieren. Diese wurden in der BEG-Förderung gebündelt. Die darin enthaltenen Programme (BEG WG, BEG NWG und BEG EM) sind das Kernstück der Wärmewende in Deutschland. Sie sollen dafür sorgen, dass mehr Gebäude weniger Energie verbrauchen und auf klimafreundliche Heizsysteme umgestellt werden.
Die Bundesregierung hat aktuell weniger Spielraum bei der Haushaltsplanung. Deswegen sollen die BEG-Fördermittel gekürzt werden, damit an anderen Stellen mehr Geld zur Verfügung steht. Die BEG-Gelder stammen bisher aus einem Klima- und Transformationsfond, der seit der Schuldenbremse stark unter Druck steht. Mit dem neuen Haushaltsplan macht die aktuelle Bundesregierung klar: Wir müssen sparen, um andere Vorhaben effizienter zu finanzieren.
Doch was genau soll gekürzt werden? Nach aktuellem Wissensstand werden nicht alle Bereiche des Fonds gekürzt. Der Fokus liegt auf den Mitteln für Wohn- und Nichtwohngebäude. Zuschüsse für Einzelmaßnahmen sollen im bisherigen Umfang bestehen bleiben. Wenn Sie als Hausbesitzer also Schritt-für-Schritt sanieren, können Sie auch weiterhin auf Unterstützung setzen.
Die Kürzung der BEG-Fördermittel trifft natürlich auf Kritik. Vor allem Experten der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) warnen vor einem möglichen Förderstopp, was auch bedeutet, dass der Klimaschutz hintenansteht. Ähnliche Kritik kommt vom Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). Er warnt davor, dass die Wärmewende ins Aus gerät. Vor allem weil sie aktuell noch am Anfang steht, müsse man auf Verlässlichkeit setzen. Diese würde wegfallen, wenn man den Immobilienbesitzern die Fördermöglichkeit nimmt.
Die geplanten Kürzungen erhöhen auch die Unsicherheiten in der Immobilienbranche und bei Kaufinteressenten. Förderlücken können geplante Projekte am Haus verzögern. Auch besteht die Frage, ob sich der Neubau mit Effizienzstandards dann noch lohnt.
Was können Sie als Immobilienbesitzer oder -käufer nun tun:
Noch ist der Haushaltsentwurf nicht endgültig. Bevor es also zu Kürzungen kommt, muss er erst einmal durch den Bundestag und Bundesrat.
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