Zahl der Baugenehmigungen sinkt drastisch

23 April
Zahl der Baugenehmigungen sinkt drastisch

Das Statistische Bundesamt veröffentlichte die Zahlen zu den Baugenehmigungen in Deutschland für Februar 2024. Demnach wurden 18.200 Wohnungen bewilligt, was ein Rückgang der Genehmigungen von 18,3 % zum Vorjahr bedeutete. Im Vergleich zum Jahr zuvor (2022) ist die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 35,1 % gesunken. Für die Baubranche ein erheblicher Nachteil, der sich auch auf dem Wohnungsmarkt deutlich macht. Denn Schätzungen zur Folge sinken zwar die Zinsen für Immobiliarkredite, jedoch steigen die Mieten.

Die Anzahl der Baugenehmigungen sinken weiterhin. Wohnungsmangel in Deutschland.

4.100 weniger Baugenehmigungen im Februar 2024

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen als Neubau und in Bestandsbauten sinken deutlich. Das geht aus den Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Demnach sind im direkten Vergleich Februar 2024 und 2023 rund 4.100 weniger Wohnungen bewilligt worden. Und nicht nur in diesem Sektor sehen Experten Handlungsbedarf, sondern auch bei den Bewilligungen für den Bau von Einfamilienhäusern. Schauen wir uns die Zahlen genauer an.

Im Zeitraum zwischen Januar und Februar 2024 haben die Behörden 28.200 Wohnungen als Neubau bewilligt. Das sieht im ersten Moment nach viel aus, ist jedoch weniger als im Vorjahr (Rückgang um 24,9 %). Diese Zahlen sind bereits alarmierend. Jedoch ist ein Rückgang der Baugenehmigungen auch für Einfamilienhäuser zu bemerken. Auch hier hat man laut Bundesamt 35,1 % weniger Genehmigungen erteilt. Bei den Bauvorhaben zu den Zweifamilienhäusern konnte eine rückläufige Zahl in Höhe von 15,4 % errechnet werden.

Nun appellieren die Verbände der Bau- und Immobilienbranche an die Politik, gegen diese Entwicklung etwas zu unternehmen. Eine Möglichkeit könnte die Senkung der Grunderwerbssteuer sein. Denn als Ursache für die rückläufigen Bauvorhaben sehen Experten die gestiegenen Kosten für Baumaterialien. Auch eine Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen trägt ihren Teil dazu bei.

Weniger Wohnungsbau sorgt für brenzlige Lage auf dem Wohnungsmarkt

In jüngster Vergangenheit hatten wir bereits darüber berichtet, dass sich die Lage auf dem Mietmarkt zuspitzt. Zwar scheint es nach einer angekündigten EZB-Senkung eine Entspannung bei der Immobilienfinanzierung zu geben, jedoch steigen die Mieten im gleichen Atemzug. Grund hierfür kann der Mangel an bezahlbarem Wohnraum sein. Durch fehlende Baugenehmigungen stockt die Errichtung neuer Wohnanlagen, wodurch immer weniger Wohnungen zur Verfügung stehen. Experten der Immobilienbranche verlangen eine Entlastung.

Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW verlangt deswegen ein Zinsförderprogramm, welches bezahlbaren Wohnraum ermöglicht. Bisher existiert von der Politik keine Aussage dazu.

Immobilienkäufer leihen sich wieder höhere Darlehnssummen

In dem oben genannten Zusammenhang lässt sich noch eine andere Entwicklung erkennen, die in direkten Einklang mit den Baufinanzierungen steht. Demnach haben Experten erkannt, dass sich Immobilieninteressenten wieder höhere Summen bei den Banken leihen, um eine Immobilie zu erwerben. Demnach sei im ersten Quartal 2024 die durchschnittliche Summe um 5.000 Euro gestiegen und beläuft sich nun auf rund 299.000 Euro.

Mehr als 300.000 Euro Fremdkapital für die Immobilienfinanzierung haben Darlehnsnehmer zuletzt im August 2022 aufgenommen. Für Banken eine positive Entwicklung. Aber auch Immobilieninteressenten können etwas aufatmen, da der Tilgungssatz ebenfalls gesunken ist. Die anfängliche Tilgung, mit der Immobilienkäufer ihre Kredite zurückzahlen, hatte sich im März 2024 verringert. Aktuell bewegt sich der Satz auf 1,78 % und ist seit Oktober 2023 erstmals wieder unter die 1,8 % Marke gefallen.

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